🇩🇪 2G-Abschaltung gefährdet eCall-Systeme – Wie sicher ist Deutschlands Autoflotte wirklich?

🇩🇪 2G-Abschaltung gefährdet eCall-Systeme – Wie sicher ist Deutschlands Autoflotte wirklich?

Die Diskussion um die Abschaltung des 2G-Mobilfunknetzes in Deutschland sorgt derzeit für Unruhe – vor allem unter Autofahrern.
Denn mit dem geplanten Rückzug der alten Netztechnologie ab 2028 steht ein unsichtbares, aber lebenswichtiges System auf dem Spiel: das eCall-Notrufsystem in Millionen von Fahrzeugen.


🚗 Was ist eCall – und warum ist es so wichtig?

Seit April 2018 ist das sogenannte eCall-System in der Europäischen Union für alle neuen Fahrzeugtypen Pflicht.
Es dient der automatischen Notrufauslösung bei einem Unfall. Erkennt das System einen schweren Aufprall, wählt es über das Mobilfunknetz automatisch den europäischen Notruf 112 und übermittelt wichtige Daten: Standort, Fahrzeugtyp und Zahl der Insassen.

In der Praxis hat eCall bereits Leben gerettet – vor allem in ländlichen Regionen, wo Zeugen oder schnelle Hilfe nicht selbstverständlich sind.


📡 2G-Netz: Alte Technologie mit neuer Bedeutung

Das Problem:
Ein großer Teil der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge – insbesondere Modelle aus den Jahren 2015 bis 2021 – nutzt für eCall ausschließlich das 2G-GSM-Netz.

Nach aktuellen Schätzungen betrifft das rund 5,5 Millionen Fahrzeuge.
Wenn 2G abgeschaltet wird und kein Software- oder Hardware-Update erfolgt, könnten diese Autos im Notfall keinen automatischen Notruf mehr absetzen.

Das wäre kein Softwarefehler, sondern ein strukturelles Risiko für die Verkehrssicherheit.


⚖️ Die Perspektive der deutschen Autofahrer

Viele Bürger empfinden die geplante Abschaltung als unnötig überstürzt.
„Solange 2G in der Fläche stabil läuft, warum sollte man es abschalten, wenn dadurch Sicherheitssysteme gefährdet werden?“ – das liest man in Online-Foren und auf Plattformen wie Motor-Talk oder Focus Online.

Gerade ältere Fahrzeuge mit geringer Laufleistung sind technisch in bestem Zustand, aber nicht auf 4G oder 5G umrüstbar.
Einige Versicherungen fürchten sogar, dass bei einem Ausfall des eCall-Systems der gesetzliche Sicherheitsstatus des Fahrzeugs erlischt – ein Aspekt, den viele Fahrer gar nicht kennen.


🏛 Verantwortung der Industrie und Politik

Die Bundesregierung und die Automobilhersteller stehen hier gemeinsam in der Verantwortung.
Eine realistische Lösung könnte darin liegen,

  • 2G zumindest bis 2030 schrittweise abzuschalten,

  • oder betroffene Fahrzeuge durch nachrüstbare Kommunikationsmodule zu unterstützen.

In Ländern wie Frankreich oder Italien ist die 2G-Abschaltung bereits verschoben worden, um genau diese Sicherheitsrisiken zu vermeiden.

Deutschland sollte also abwägen:
Technischer Fortschritt ist wichtig – aber Sicherheit darf nicht auf der Strecke bleiben.


🔋 Ein Denkanstoß für den digitalen Wandel

Der Fall eCall zeigt exemplarisch, wie komplex der digitale Wandel in der Mobilität ist:
Nicht jede „alte“ Technologie ist überflüssig, und nicht jeder Fortschritt ist automatisch sicherer.

Wenn Deutschland wirklich eine führende Mobilitätsnation bleiben will, muss technologische Modernisierung mit sozialer Verantwortung einhergehen.
Das bedeutet: Fortschritt – ja, aber bitte mit Augenmaß.


📰 Fazit:
Die Abschaltung des 2G-Netzes ist technisch nachvollziehbar, aber sie trifft Millionen Autofahrer unvorbereitet.
Wer jetzt handelt – Hersteller, Staat oder auch Verbraucher – kann dafür sorgen, dass der Sicherheitsstandard auf Deutschlands Straßen nicht vom Netz genommen wird.


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